Der Lehrgang Sportpsychologie 2.0 ist besonders für jene konzipiert, die neben der psychologischen Grundkompetenz auch den Körper vermehrt in der praktischen Arbeit mit einbeziehen möchten. Hierbei liegen die Schwerpunkte vor allem im Erlernen von Techniken in Hinblick auf zum Beispiel beschleunigter Körperwahrnehmung (ist auch gleich Selbstwahrnehmung), im Erlernen des Self-Empowerment (Selbstverantwortlichkeit vs. Erduldung) und auch in der Arbeit mit ICD-10 Diagnosen, welche einen starken körperlichen Bezug haben (z.B. Essstörungen; körperdysmorphe Störungen; Burn-Out; etc.) Weiters wird auch Theorie und Praxis für den Bereich der körperlich beeinträchtigten Patienten (Querschnittslähmung; MS; Polyneuropathie etc.) vermittelt.
Neben fachlichen Inputs zu Sportpsychologie im breiten Tätigkeitsrahmen (betriebliche Gesundheitsförderung; klinisches Setting; Beratung), haben die TeilnehmerInnen die Möglichkeit verschiedene psycho-physiologische Messinstrumente kennenzulernen und mit diesen selbstständig zu arbeiten. Zusätzlich wird sehr viel Wert auf einen sehr praxisorientierten interaktiven Austausch und Selbsterfahrung gelegt.
Modul 1 - Einführung
+ Anfänge von Sport und Fitness in der Gesellschaft
+ Rolle und Entwicklungen in der Arbeitswelt
+ der gesunde/fitte Mensch im Alltag
+ Aufgabenfelder: betriebliche Gesundheitsvorsorge und -Förderung; Klinisches Setting; Beratung
+ Sportpsychologie 2.0 vs. Leistungssport
Modul 2: Wechselwirkungen von Körper und Psyche verstehen und nutzen
+ Thematisierung systemischer Wechselwirkungen zwischen menschlichem Denken, Fühlen und Handeln auf körperliche, vegetative Prozesse und umgekehrt.
+ Analyse körperlicher Prozesse – Konzept des Embodiment
+ Gestaltung psychologischer Beratungs- und Behandlungsangebote mit maßgeschneiderten Bewegungsangeboten
+ Screenings mit psycho-physiologischen Messmethoden (Biofeedback- und Herzratenvariabilitätsmessungen)
+ Indikationsbasierte Planung von ersten körper- und bewegungsorientierten Behandlungs- und Trainingsmaßnahmen
Modul 3: Internventionen und Techniken
+ Aufbau des Health Commitment: Gesundheitswissen vs. Gesundheitsverhalten
+ Motivation, Rückschläge, Erschöpfung und Widerstand
+ Psychologische Grundannahmen über den eigenen Körper und Körperbild
+ Ernährung als Co-Treatments: Grundlagen der Sporternährung vs. Ernährungsverhalten
Modul 4: Behandlung nach medizinischer Indikation
+ Behandlung nach Unfällen und akuten Krisen/Notfällen
+ Behandlung im Bereich körperlicher Vorbelastungen (Diabetes; Übergewicht)
+ Körperschemastörungen erkennen und behandeln
+ Ressourcenmanagement und Kompetenzprofil bei chronischen Erkrankungen
Modul 5: Selbsterfahrung und praktisches Training bewegungsorientierter Angebote in der psychologischen Praxis
+ Bewegungsfokussierte Angebote in der psychologischen Behandlung unter besonderer Berücksichtigung körperbezogener Ängste, Stress und Burnout, Depression – Chancen, Nutzen und positive Auswirkungen
+ Aktivierende, koordinative und entspannende Methoden
+ Körpertherapeutische Übungen bei speziellen Körperbildstörungen
+ Fallvignetten und spezielle Interventionen
+ Indoor und Outdoor / Selbsterfahrung